Warum man den Film „Der Englische Patient“ gesehen haben sollte.

Vor 20 Jahren kam „The English Patient“ in die Kinos. Für mich ist der Film immer noch der beste Liebesfilm überhaupt und einer der besten Filme, die ich bisher gesehen habe. Ralph Fiennes spielt so abgöttisch gut. Kristin Scott Thomas und Juliette Binoche – ein Traum, und selbst die Nebenrollen sind mit Willem Dafoe, Colin Firth, Jürgen Prochnow u.a. hervorragend besetzt. Der heute bekannte Regisseur Sebastian Schipper [„Victoria“] hat übrigens auch eine kleine Rolle.
Regisseur Anthony Minghella [2008 viel zu früh verstorben] hat mit dem Film ein Vermächtnis geschaffen. Jede Einstellung ist so perfekt, dass man fast meinen könnte, Kubrick hätte hier mitgewirkt. Zudem hat er es geschafft, eine gute, aber schwer lesbare Romanvorlage, so umzusetzen, dass man das Buch von Michael Ondaatje gar nicht mehr anrühren will, und das will was heißen. Dann die wirklich sehr gute, zeitlose Filmmusik von Gabriel Yared, die ergänzt wird von zeitgenössischer Musik aus den Dreißigern [Swing / Jazz], sowie der Aria aus den Goldbergvariationen [Binoche am Klavier]. Hinzu kommt, dass die Geschichte teilweise auf wahren Begebenheiten beruht, so dass der interessierte Fan sich auch mit dem Leben des echten englischen Patienten [Ladislaus Almásy, gleicher Name wie im Film] befassen kann. Er hat tatsächlich als erster die sogenannte Höhle der Schwimmer mit 4.000 Jahre alten Felszeichnungen entdeckt und beschrieben – und damit indirekt nachgewiesen, dass einst andere klimatische Verhältnisse in Teilen der Sahara herrschten. Neben der Lektüre von Sekundär- und Primärliteratur [Almásy hat seine Expeditionen umfangreich dokumentiert] ging meine Obsession sogar soweit, dass ich sein Grab in Salzburg aufsuchen wollte, als ich gerade dort war. Es war mitten im Winter und ich habe es nach einer ewigen Suche aufgegeben, denn der Salzburger Hauptfriedhof ist groß. Aber ich habe es versucht. So, das wollte ich anlässlich des 20-jährigen Jubiläums doch mal loswerden.

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